
3. DISKUSSION 96
Bei beiden Fermentationen 4 und 5 fiel das gegenüber Fermentation 1 und 3 erst sehr spät
einsetzende Auftreten von lipolytischer Aktivität im Fermenterüberstand auf. Um diese Zeit
zu verkürzen, wurde in Fermentation 6 schon während der Fütterung mit Glycerin zu Beginn
der Kultivierung Methanol zugegeben (Mischfütterung).
Erstaunlicherweise verkürzte sich die Zeit bis zum Auftreten von Lipaseaktivität jedoch
kaum, allerdings nahm die Aktivität im Fermenterüberstand wesentlich schneller zu, als in
allen anderen Fermentationen zuvor, und es wurde außerdem die bisher höchste Lipase-
aktivität von 1334 U ml
-1
erreicht (siehe Abbildung 3.1). Dies deutet darauf hin, daß die Zeit
bis zum Auftreten von Lipaseaktivität in synthetischem Medium durch die Fütterung nicht
wesentlich vermindert werden kann, möglicherweise benötigt die Hefe diese Zeit, um die
Lipase zu sekretieren.
Vergleicht man die Fütterungsraten der Fermentationen 3, 4 und 5 (Abbildung 2.12) so zeigt
sich, daß eine sehr geringe Methanolmenge am Anfang essentiell für eine erfolgreiche Kulti-
vierung ist.
Tabelle 3.1: Vergleich der wichtigsten Daten der Fermentationen 1-6
Nr. Medium Fütterungsstrategie Zeit (h) BWW
(g l
-1
)
Aktivität
(U ml
-1
)
Produktivität
(U l
-1
h
-1)
1 komplex batch (alle 24 h) 100 40 100 1000
2 komplex batch (CO
2
-abhängig) 90 45 135 1500
3 komplex batch (D.O.-abhängig) 93 58.6 500 5380
4 synthetisch kontinuierlich
(nach Invitrogen)
135 100 120 890
5 synthetisch kontinuierlich
(MeOH-abhängig)
138 150 320 2320
6 synthetisch kontinuierlich
(MeOH/Glycerin-
abhängig)
104 n. d. 1334 12826
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